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DTIHK-Umfrage zu Smart City: Zwei Dritteln der Kommunen fehlt eine smarte Strategie

04.10.2017

Smart-City-Konzepte mit digitalen Lösungen bieten die Chance, die wachsenden Probleme von Ballungsräumen zu lösen, aber auch von ländlichen Räumen, die zunehmend an einer Unterversorgung mit Dienstleistungen leiden. In den meisten tschechischen Städten und Gemeinden (64 %) fehlt aber bisher laut Umfrage der DTIHK eine „smarte“ Strategie. Zugleich ist Smart City für 7 von 10 Städten und Gemeinden (73 %) aktuell ein relevantes Thema für ihre Entwicklung. Die DTIHK führte die Umfrage im Rahmen ihres TopThemas „Intelligente Infrastruktur“ unter rund 120 Kommunen durch.

„Für ein zukunftsorientiertes Land ist es enorm wichtig, das Potenzial von smarten Lösungen flächendeckend zu nutzen – für die wirtschaftliche Entwicklung und für die Lebensqualität seiner Bürger“, erklärt der DTIHK-Geschäftsführer Bernard Bauer.

Bei der realen Umsetzung von smarten Projekten öffnet sich aber eine „infrastrukturelle Schere“ zwischen Dörfern und Städten. Nur 2 von 10 kleinen Gemeinden haben bereits in einem Bereich eine smarte Lösung eingeführt, bei den Städten sind es dagegen drei Viertel. Für 67 % der kleinen Gemeinden ist das Thema Smart City neu, sie haben es weniger als ein Jahr auf der Agenda. Zudem haben nur 5 % von ihnen einen Beauftragten oder Koordinatoren, der das Thema weiterentwickelt. Bei den Städten sind es immerhin rund 60 %.

Bei der Einführung smarter Lösungen haben Gemeinden mit weniger als 1.000 Einwohnern und Städte mit 10.000 und mehr Einwohnern laut Umfrage die gleichen Ziele: Erhöhung der Lebensqualität der Bürger, Kostensenkung und Einbindung der Bürger in die lokalen Planungs- und Entscheidungsprozesse. „Die mit digitalen Lösungen verbundenen Chancen sind jedoch weitaus breiter gefächert. Für kleine Gemeinden bieten sich Lösungen zum Beispiel in den Bereichen Verwaltung, Lebensmittel-versorgung und Gesundheitswesen, in Ballungsräumen können Verkehrs- und Sicherheitsprobleme gelöst werden“, so Bernard Bauer.

Im Fokus der aktuellen oder geplanten smarten Projekte stehen vor allem Informationssysteme für die Bürger und ICT-Infrastruktur, Sicherheit im öffentlichen Raum, Smart Lighting und Energie, Verkehrssysteme oder Open Government. Themen wie Telemedizin oder Carsharing spielen laut Umfrage aktuell nur eine geringe Rolle. Die größten Hemmnisse für die Einführung smarter Lösungen sind fehlende Finanzmittel (70 %). Für 4 von 10 Kommunen stellen fehlendes Know-how oder personelle Kapazitäten sowie ein fehlendes Gesamtkonzept und Bürokratie ein großes Problem dar. Um diese Hürden zu überwinden, würde den Städten und Gemeinden neben finanzieller Förderung (67 %), auch Best-Practice- oder Pilotprojekte (59 %), ein Erfahrungsaustausch mit anderen Städten und Gemeinden (54 %) oder die Unterstützung seitens des Staates und der Verwaltung (52 %) helfen. Die wichtigsten Kooperationspartner bei der Einführung smarter Lösungen sind neben anderen Städten und Ministerien vor allem die Unternehmen. Dies behauptet fast ein Drittel der Befragten.

Zur Umfrage: Die DTIHK-Umfrage „Was brauchen Städte und Gemeinden, um smart zu werden?“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Regionalentwicklung und dem Verband der Städte und Gemeinden der Tschechischen Republik durchgeführt.

Befragungszeitraum: 2 Wochen (August / September 2017)
Teilnehmer: 120 tschechische Kommunen
Gebiet: landesweit

TopThema „Intelligente Infrastuktur“ der DTIHK | Partnerunternehmen: Bosch, E.on, PRE, Siemens, ŠKODA AUTO, T-Mobile, Deloitte, Roland Berger, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Mehr unter www.intelligent-infrastructure.cz

Publikationen zum Thema

DTIHK-Umfrage zu Smart City, Pressemeldung vom 04.10.2017