OB-Kandidaten wollen Prag nach westeuropäischem Vorbild

13.09.2018

Die Anwärter auf das Amt des Prager Oberbürgermeisters trafen sich am Mittwochabend zu einer von Außenhandelskammern organisierten Debatte und stellten ihre Wahlversprechen in den Schlüsselfragen Verkehrsinfrastruktur, Wohnungsmangel und Digitalisierung vor. Im Publikum saßen führende Wirtschaftsvertreter, weshalb in der Debatte besonderes Augenmerk auf Durchführbarkeit und Rentabilität der einzelnen Wahlprogramme gelegt wurde.

Die Einladung der sechs Handelskammern nahmen Spitzenkandidaten der stärksten Parteien im Wahlkampf um den Prager Magistrat an: Jan Čižinský (Praha Sobě), Zdeněk Hřib (Piratenpartei), Bohuslav Svoboda (ODS), Jakub Landovský (ČSSD), Jiří Pospíšil (Spojené síly pro Prahu) wurde von Jan Chabr vertreten, Petr Stuchlík (ANO) kam arbeitsbedingt am Ende zu einem kurzen Statement.

Gleich zu Beginn der Debatte waren sich die Oberbürgermeister-Anwärter einig, dass die überlastete und veraltete Verkehrsinfrastruktur eines der Themen sei, das die Prager aktuell am meisten plage. Um das Problem zu lösen, schlugen sie Erweiterungen des U-Bahn-Netzes, die Fertigstellung des Stadtrings und ein einheitliches Parksystem vor.

Um die angespannte Wohnsituation in der Hauptstadt zu verbessern, wollen sie neue Wohnungen bauen, Genehmigungsverfahren beschleunigen und Airbnb regulieren. Konsens herrschte auch darüber, dass eine smarte Stadt mehr ist als Sitzbänke und Lampen mit WLAN-Verbindung. Die Stadtverwaltung der Zukunft soll digital sein, so dass Bürger online einen Park- oder Kindergartenplatz beantragen können. "Wir wollen aus Prag ein Vorbild für andere Metropolen machen“, meinte der Leader der Piratenpartei Zdeněk Hřib.

Meinungsverschiedenheiten gab es in Bezug auf den Vorschlag der ČSSD, einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für Prager einzuführen. Auch in Sachen Bürgerbeteiligung der Bürger an Entscheidungsprozessen waren sich die Kandidaten nicht einig.

Die Debatte im Prager Kongresszentrum moderierte Ökonom Jakub Jurajda vom Forschungsinstitut CERGE-EI. Organisiert wurde sie von sechs Auslandhandelskammern: der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer sowie der Amerikanischen, Britischen, Französisch-Tschechischen, Italienisch-Tschechischen und Nordischen Handelskammer in Prag.

Fotos zur Pressemitteilung

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Christian Rühmkorf

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Foto © Jaromír Zubák

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