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COVID-19

DTIHK fordert künftig rechtzeitige Konsultationen zu geplanten Corona-Maßnahmen und neues Bekenntnis zur deutsch-tschechischen Zusammenarbeit

20.05.2020

Die DTIHK nimmt mit großer Sorge zur Kenntnis, dass die Zeit der Corona-Krise mit ihren Gegenmaßnahmen zu einem beispiellosen Einbruch in der Wirtschaft und zu einer spürbaren Verschlechterung des jeweiligen Bildes beider Länder voneinander geführt hat. Im Vorfeld der Gespräche zwischen Premier Andrej Babis und Bundeskanzlerin Angela Merkel am vergangenen Dienstag hatte sie die Regierungen künftig zu rechtzeitigen Konsultationen sowie zu einem neuen Bekenntnis zur deutsch-tschechischen Freundschaft und Wirtschaft aufgefordert.

Stellungnahme der deutsch-tschechischen Wirtschaft zu den aktuellen Einschränkungen des bilateralen Wirtschaftsverkehrs

Die deutsch-tschechische Wirtschaft hat in den letzten drei Jahrzehnten eindrucksvoll und maßgeblich zum steigenden Wohlstand in unseren beiden Nachbarländern beigetragen. Gerade auch die bis zum Fall des Eisernen Vorhangs darniederliegenden Grenzregionen, die für die Menschen beider Länder jeweils „das Ende der Welt“ waren und heute die Schnittstelle unseres Wirtschaftsaustausches sind, haben enorm von dieser Zusammenarbeit profitiert. Der Europäische Binnenmarkt mit seinen offenen Grenzen hat hier wie dort nicht nur Produktion, Handel und Innovation befeuert, sondern auch die Menschen einander nähergebracht. Auch das ist ein wichtiges Verdienst der Wirtschaft.

Als Repräsentanten der deutsch-tschechischen Wirtschaft nehmen wir daher mit großer Sorge zur Kenntnis, dass die Zeit der Corona-Krise mit all ihren Ad-hoc-Gegenmaßnahmen in unseren Ländern sowohl zu einem beispiellosen Einbruch in der Wirtschaft als auch zu einer spürbaren Verschlechterung des jeweiligen Bildes unserer Länder voneinander geführt hat. Das hat u.a. der Umgang mit Grenzpendlern in den vergangenen zwei Monaten gezeigt.

Wichtig ist jetzt, mit allen möglichen Mitteln das Ausmaß der Krise zu mildern, um fatale Langzeitfolgen für die Unternehmen zu reduzieren und den deutsch-tschechischen Wirtschaftsaustausch wieder zum gewohnten Erfolgsmodell zu machen.

Als Vertreter der deutsch-tschechischen Wirtschaft…

• bitten wir daher eindringlich, die für die Unternehmen so wichtige Planungssicherheit wieder zu erhöhen, u.a. indem der Verkehr von Waren und Fachkräften wieder unmittelbar und uneingeschränkt zugelassen wird, wo es die gesundheitspolitische Situation zulässt. Ansonsten sind auch künftige Investitionsentscheidungen gefährdet. Zudem schlagen wir hiermit auch kurzfristige bilaterale Konsultationen zu den Auswirkungen geplanter Maßnahmen vor, bevor diese umgesetzt werden. Wir stehen dafür jederzeit zur Verfügung.

• bitten wir eindringlich, die Regierungen beider Länder um die Erneuerung des öffentlichen Bekenntnisses zur deutsch-tschechischen Freundschaft und zu den deutsch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen. Wir befürchten, dass die Beziehungen unserer beiden Länder - bis hinein in die Bevölkerung - dauerhaft Schaden nehmen könnten.


Der ganze Text zum Download:
Stellungnahme der deutsch-tschechischen Wirtschaft zu den aktuellen Einschränkungen des bilateralen Wirtschaftsverkehrs

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