Tschechien und Sachsen setzen auf gemeinsames Lieferantenportal

23.04.2024

In Karlsbad wurde das Projekt „Glokalisierung – Global denken, lokal handeln“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, das im Rahmen des Programms INTERREG Sachsen - Tschechien 2021-2027 umgesetzt wird. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), zwischen Handelskammern und anderen Institutionen, die im sächsich-tschechischen Grenzgebiet tätig sind. Das Hauptziel ist es, eine einfach zu bedienende digitale Plattform zu schaffen, die es Unternehmen ermöglicht, Produkte und Dienstleistungen anzubieten, neue Lieferanten und Kooperationspartner zu finden.

Mitte April trafen sich Vertreter von KMU, Verbänden und Handelskammern in Karlsbad beim Eröffnungsworkshop des Projekts „Glokalisierung“, um den Inhalt und die Funktionalität der Plattform zu diskutieren, die Unternehmer und Institutionen auf beiden Seiten der Grenze zusammenbringen würde.

„Tschechien ist mit einem Handelsumsatz von knapp 6,8 Milliarden Euro der wichtigste Handelspartner Sachsens in der EU. Mit diesem Projekt wollen wir zu dessen weiterer Expansion beitragen, insbesondere durch die Schaffung und Diversifizierung grenzüberschreitender Lieferketten. Dies wird auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit von KMU in dem geförderten Bereich erhöhen. Darüber hinaus erwarten wir, dass weitere Synergien über solche grenzüberschreitenden Partnerschaften und wirtschaftlichen Kooperationen geschaffen und ausgebaut werden, um Unternehmen, Institute, Netzwerke und Cluster zu vernetzen und die Arbeit in der Branche zu unterstützen“, erklärt Thomas Horn, Geschäftsführer von Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS).

„Wie Umfragen der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) zeigen, ist die Qualität und Zuverlässigkeit der lokalen Lieferanten einer der wichtigsten Faktoren für Investoren an einem bestimmten Standort. Gleichzeitig ist es für KMU eine besondere Herausforderung, Lieferketten zu diversifizieren und neue Lieferanten zu finden. Deshalb unterstützen wir als Kammer diese Tätigkeit sehr gerne", betont René Harun, Geschäftsführer der AHK Services, einer Tochtergesellschaft der DTIHK.

Ziel des Projekts ist es, Unternehmen im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet den Zugang zu neuen Märkten, Partnern und Know-how zu erleichtern, und zwar durch eine benutzerfreundliche digitale Plattform.

Das neue Tool wird Unternehmen auch dabei helfen, Institutionen auf beiden Seiten der Grenze bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. Die Plattform stärkt auch die Grenzregion als wichtigen Standort für Nearshoring und wirkt gegen die Abwanderung von KMUs aus dem Programmgebiet, gegen den Verlust von Arbeitsplätzen und die Abwanderung junger Menschen aus der Region.

Eine Reihe geplanter sektorübergreifender Outreach- und Kooperationsveranstaltungen wird den praktischen Nutzen der neuen Plattform demonstrieren und es den Akteuren ermöglichen, durch gemeinsame, praxisorientierte Workshops und Informationsveranstaltungen neue Partnerschaften und Kooperationen zu schmieden.

Das Projekt läuft bis Ende Juni 2026 und wird von der Europäischen Union kofinanziert.

Mehr Infos zum Projekt
Der Hauptpartner des Projekts ist die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), der Projektpartner ist die AHK Services, eine Tochtergesellschaft der DTIHK. Weitere assoziierte Partner sind die Industrie- und Handelskammer Dresden, die Industrie- und Handelskammer Chemnitz, die Bezirkshandelskammer der Region Karlovy Vary und die Aktionsgruppe Nordböhmen. Weitere Informationen finden Sie auf der Interreg-Website.

Publikationen zum Thema

PM 23.04. 2024 - INTERREG_Eröffnungsworkshop