… in Deutschland, aber auch in Tschechien. Wir bekommen derzeit regelmäßig Journalistenanfragen, wie es um Deutschland als den wichtigsten Wirtschaftspartner Tschechiens steht. Die Sorgen sind groß, dass die Problemlage beim großen Nachbarn sich so zuspitzt, dass eine Erholung in weite Ferne rückt.
Aber Transformation braucht Innovation und Investition. Beides wiederum braucht Kapital. Das wird jedoch verschlungen von horrenden Energiepreisen, Inflation und immer strengeren Auflagen zur CO2-Neutralität. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Aber auch Tschechien selbst plagt ein großer Investitions- und Reformstau, wie auch Premier Fiala in seiner Grundsatzrede Anfang September richtig analysiert hat. Er sprach von einem verlorenen letzten Jahrzehnt der Untätigkeit. Möge seine Zukunftsvision eine längere Halbwertszeit haben als alle ihre Vorgänger! Wir haben aus der Rede eine Fiala-SWOT-Analyse erstellt (S. 42), Gerit Schulze beleuchtet den tschechischen Chip-Sektor, auf den Fiala seine Hoffnungen setzt (S. 28).
Zurecht verweist Fiala auf das „Humankapital“ als eine der wenigen Ressourcen Tschechiens. Und auch da sei viel vernachlässigt worden. Stimmt, leider. Die DTIHK hat seit zwei Jahrzehnten bei x-Regierungen immer wieder angemahnt, das Berufsbildungssystem flexibler und praxisorientierter auszurichten. Mit Blick auf den technologischen Wandel zur E-Mobilität hat nun der Internationale Währungsfonds Anfang des Jahres Tschechien kein allzu gutes Zeugnis in Sachen Transformation und HR-Qualifikation ausgestellt. Also: Schulbildung, Berufsbildung, Weiterbildung – das ist der Dreiklang der Zukunft! (S. 38)
Wann werden also Deutschland und Tschechien zu einem stabilen Wachstum zurückkehren? Moment…Wachstum?? Klimaschützer lehnen Wachstum als DNA unseres Wirtschaftssystems zumeist ab. In unserem Titelinterview spricht Christian Rühmkorf mit einem der wichtigsten Wirtschaftsexperten Europas, dem Chef des Münchner ifo Instituts Clemens Fuest. Heraus kam ein intensives Gespräch über Wachstum und Nachhaltigkeit, Energiewende, tschechische Atomenergie und deutsche Technologie-Skepsis. Spannend.
Und was erwartet Sie mit uns: u. a. das Czech-German Innovation Forum, der Smart City Expo World Congress in Barcelona und die Verleihung des Deutschen Wirtschaftspreises (S. 48)
Eine anregende Lektüre wünsche ich, wir sehen uns!
Bernard Bauer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DTIHK
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