Young Energy Europe: ein immer umfassenderer Blick auf Einsparungen von Energie und anderen Ressourcen

23.10.2023

Am 17. Oktober zeichnete zum sechsten Mal der Kurs Young Energy Europe in der DTIHK-Kuppel die besten Energiesparprojekte aus. Neun Energiesparprojekte wurden von insgesamt 23 erfolgreichen Absolventen aus 7 Unternehmen entwickelt. Die „Energy Scouts“ des Siegerprojekts analysierten und ermittelten Einsparmöglichkeiten direkt in den Betriebsabläufen ihres Unternehmens. Das Team von Vitesco Technologies Czech Republic s.r.o. schlug vor, den logistischen Aufwand zu reduzieren und die externe Reinigung der verwendeten Verpackungen durch eine interne Ionenreinigung zu ersetzen.

Für herkömmliche Einsparungslösungen sind bei Vitesco Technologies Czech Republic s.r.o. spezialisierte Abteilungen zuständig. Die Scouts dieses Unternehmens, Petra Staňková, Zbyněk Čada, Vojtěch Harapát und Tomáš Fučík, versuchten daher, eine neue Idee für ihr Projekt zu finden. Sie wählten als Bereich die Reinigung von Verpackungsmaterialien, aus der sauberen Produktion, die das Unternehmen intern verwendet. Diese Verpackungsmaterialien werden derzeit von einem externen Unternehmen gewaschen, das Wasser und Reinigungsmittel zur Säuberung verwendet. Scouts schlugen vor, dieses Waschen durch eine interne Ionenreinigung zu ersetzen. „Wir hatten mehrere Treffen mit unserem Energiemanagement und suchten gemeinsam nach Möglichkeiten für Einsparungen oder Veränderungen. Dieses Projekt kombinierte mehrere Aspekte, die gleichzeitig zu Einsparungen führten. Wir haben uns auch von der Logistikanforderung entfernt, die seit einiger Zeit in der Luft liegt" sagt Tomáš Fučík, ein Mitglied des Siegerteams. Dieses Verfahren spart Strom, Wasser, Reinigungsmittel und Transport. Gleichzeitig kann der Bestand an den betreffenden Verpackungen um etwa die Hälfte reduziert werden. Die Investition wird sich durch die eingesparten Kosten für die externe Reinigung in etwa einem Jahr amortisieren und die CO2-Einsparungen liegen laut den Berechnungen bei fast 2.000 t/Jahr. Die Umsetzung des Projekts wurde genehmigt und wird voraussichtlich im 3. Quartal 2024 abgeschlossen sein. „Ursprünglich konzentrierten wir uns auf Wassermanagement, Regenwassernutzung usw., aber die Erträge waren nicht so interessant. Dieses Projekt wird nun von allen positiv aufgenommen", sagt Petra Staňková und Zbyněk Čada ergänzt: „Anfangs habe ich die Realisierung des Projekts nicht als realistisch angesehen. Es ist toll, dass das Unternehmen das Projekt unterstützt hat."

Den zweiten Platz belegten Teams, deren Projekte sich insofern ähnelten, als das sie versuchten, anhand ihres eigenen Beispiels ein Muster für andere Orte und Objekte zu schaffen. In beiden Fällen ging es um die effiziente Nutzung von Ressourcen, insbesondere von Strom, in der eigenen Unternehmenszentrale.

Herr Štěpán Vizina von Moravskoslezské Investice a Development, a.s. befasste sich damit, welches Potenzial die öffentliche Verwaltung dabei birgt, einen Beitrag zur Energieeinsparung zu leisten. Er erstellte eine Liste mit möglichen Maßnahmen zur Verbesserung des Ressourcenmanagements. Dabeo ging Vizina auf Maßnahmen ein, die sich auf die Gebäude, in denen die öffentliche Verwaltung untergebracht ist, und deren Betrieb beziehen, und erwähnte auch indirekte Maßnahmen wie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Anschließend ging er detailliert auf drei Maßnahmen für den Hauptsitz des MSID ein, nämlich den Einsatz von Wärmepumpen zum Heizen und Kühlen, den Bau einer PV-Anlage und den Austausch der Beleuchtung. „Es gibt ein großes Potenzial für Veränderungen im öffentlichen Sektor, aber beim öffentlichen Sektor muss Interesse geweckt werden, also haben wir bei uns selbst angefangen", erklärte Stepan Vizina während seiner Präsentation.

Das zweite Team auf dem Silberrang war das Team von Viktor Vajc, Lea Jadrníčková und Olexandr Abramov von Bilfinger Tebodin Czech Republic, s.r.o. Dieses Team entwickelte einen Entwurf für sechs Energiesparmaßnahmen am Hauptsitz des Unternehmens, ein Bürogebäude im Prager Stadtteil Karlín. „Im Rahmen des Projekts haben wir eine CO2-Roadmap für unsere Büroräume im Bürogebäude in Karlín, Prag, erstellt. Ziel war es, in der Roadmap umsetzbare Energiesparmaßnahmen zu finden", betonte Viktor Vajc bei der Vorstellung des Projekts. Die Scouts schlugen ein System einfacher technischer, aber auch organisatorischer Änderungen mit geringen Investitionen und einer Gesamtamortisationszeit von weniger als einem halben Jahr vor und berechneten, dass allein durch die Umsetzung dieser Maßnahmen etwa 25 % der Emissionen des Unternehmens aus Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch eingespart werden können.

Der dritte Platz ging in diesem Jahr an das Team von Škoda Auto a.s., bestehend aus Renata Bittnerová, Petr Dočekal, Tomáš Kaulfus und Viliam Kolesár. Sie schlugen eine praktische Lösung vor, um die Wiederverwendung von Metall-"Abfällen" aus der Produktion zu verbessern. Nach der Identifizierung geeigneter Teile - Stahlblechzuschnitte - schlugen sie ein System vor, das die Verwendung dieses Materials in einem "re-use"-Modus ermöglicht anstelle des derzeitigen einfachen Recyclings. Nach einer Bewertung der gegenwärtigen Situation könnten bis zu 500 t Metallabfälle, die derzeit in der Gießerei recycelt werden, einer direkten Materialwiederverwendung zugeführt werden. „Wir planen, das Projekt im Oktober zu starten", sagte Viliam Kolesár und wies darauf hin, dass es möglich sei, das Projekt auf andere Unternehmen der Gruppe auszuweiten.

Der sechste Jahrgang des Kurses wurde von der DTIHK im April dieses Jahres gestartet. Der Kurs wurde in Präsenzform abgehalte. Die Teilnehmer hatten bei Fachexkursionen die Möglichkeit, neben der eigentlichen Ausbildung neue Informationen zu erwerben. Sie besuchten zum Beispiel die Firma Ško-Energo, die Wasseraufbereitungsanlage in Podolí oder das Niedrigenergiegebäude des Offenen Gartens in Brünn.

Die Teilnehmer lernten viel zu den Themen Klimaschutz, Energie für Unternehmen, technische Maßnahmen zur Energieeinsparung, Ressourceneffizienz und mehr. Sie arbeiteten in Teams, um ihre Energiesparprojekte zu entwickeln. Um die Projektarbeit zu erleichtern, umfasste der Kurs auch Blöcke zu Soft Skills wie Projektmanagement und Präsentationstechniken. Vertreter des Umweltministeriums der Tschechischen Republik und des Hauptprojektpartners Škoda Auto a.s. nahmen am Abschlusstag ebenfalls an der Verleihung der Zertifikate teil und bereicherten die Abschlussfeier mit ihren Beiträgen. „Das Umweltministerium schätzt das Programm Young Energy Europe als ein hervorragendes Instrument, um das Wissen von Fachleuten aus privaten Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Energie und des Klimaschutzes zu vertiefen. Dank des Programms werden jedes Jahr etwa 30 neue Experten ausgebildet, die ihr Wissen direkt in die Praxis umsetzen, z. B. im Bereich der Energieeinsparung. Die anschließende Umsetzung der vorgeschlagenen Energiesparmaßnahmen kommt nicht nur den Teilnehmern, sondern auch den Unternehmen direkt zugute", so Pavel Zámyslický, stellvertretender Leiter der Sektion Klimaschutz und Direktor der Abteilung Energie und Klimaschutz des Umweltministeriums der Tschechischen Republik.

Da die ursprüngliche Unterstützung des Kurses durch EUKI schon auf andere Länder übergegangen ist, hätte der Kurs ohne die Hilfe von Partnern nicht stattfinden können. Der Hauptpartner des diesjährigen Kurses ist Škoda Auto a.s., weitere Partner sind Bosch, E.ON, PRE, Ško-Energo und Vitesco.

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Young Energie Europe (YEE)

YEE läuft bereits in acht europäischen Ländern parallel, neben der Tschechischen Republik auch in Bulgarien, Griechenland, Ungarn, Kroatien, Serbien, Polen und der Slowakei. Das internationale Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und ist Teil der Europäischen Klimaschutzinitiative (EUKI). www.young-energy-europe.eu/

Kontakt: Dita Šépková

Foto © Jaromír Zubák