Gehaltsbenchmark Tschechien: Auch 2019 legen die Unternehmen im zweistelligen Bereich drauf

10.01.2019

In Tschechien hält die Welle der Gehaltserhöhungen auch in diesem Jahr an. Im Schnitt planen Unternehmen Blue-Collar-Arbeitnehmern 6,2 Prozent mehr Gehalt zu zahlen, bei White-Collar-Mitarbeitern rechnen sie mit Erhöhungen um 4,8 Prozent, wie der aktuelle Gehaltsbenchmark der Deutsch-Tschechischen Industrie- und Handelskammer (DTIHK) zeigte. Trotz Gehaltserhöhungen macht die hohe Fluktuation den Firmen zu schaffen: in manchen Firmen wandert sogar jeder dritte Mitarbeiter ab.

Der Druck, sich Lohnsteigerungen anzuschließen, hält auch in diesem Jahr an. Diese Entwicklung motiviert Unternehmen zwar vermehrt in die Automatisierung zu investieren, um eine größere Unabhängigkeit vom angespannten Arbeitsmarkt zu gewinnen. Jedoch, und das signalisieren auch unsere Mitgliedsfirmen, steht die Frage im Raum, inwiefern den Firmen Geld für derartige Investitionen übrig bleibt. Denn aufgrund gestiegener Lohnkosten werden die Finanzpolster dünner“, kommentiert DTIHK-Geschäftsführer Bernard Bauer die Ergebnisse der Umfrage.

Auf einen mehr als 5-prozentigen Gehaltsanstieg bei den sogenannten Blue-Collar-Arbeitnehmern (Fertigungsmitarbeiter) bereiten sich 2019 zwei von fünf Firmen vor, manche planen sogar über 20 Prozent mehr zu zahlen. Mit einer 3- bis 5-prozentigen Anhebung rechnen 37 Prozent der befragten Unternehmen. Am meisten sollen Gehälter in Nord- und Ostböhmen (+ 8,7 %) steigen, am wenigsten im Westen der Republik (+ 5,3 %). Bei einem Viertel der Unternehmen können sich auch White-Collar-Mitarbeiter (Büroangestellte) auf eine mehr als 5-prozentige Gehaltssteigerung freuen. Regional gab es hierbei keine wesentlichen Unterschiede.

Qualifizierte Fertigungsmitarbeiter konnten im vergangenen Jahr am meisten von den Gehaltssteigerungen profitieren, insbesondere Elektriker, Schweißer, Mechatroniker oder CNC-Bediener mit Praxiserfahrung. Zum Vergleich: 2017 kam ein Elektriker durchschnittlich auf ein Monatsgehalt von 28 187 CZK, ein Jahr später waren es bereits 30 290 CZK.

Trotz Gehaltsanhebungen kämpfen Firmen weiterhin mit hoher Fluktuation – bei manchen hieß es sogar, jeder Dritte verlasse seinen Arbeitgeber. Im Beobachtungszeitraum, den ersten acht Monaten 2018, lag die Fluktuation der Blue-Collar-Mitarbeiter bei 11,4 Prozent, bei den White-Collar-Angestellten war die Quote mit 4,6 Prozent wesentlich niedriger. Mit Zuschüssen und Benefits versuchen Unternehmen den Weggang von Arbeitskräften zu verhindern und neue Kollegen zu gewinnen. Beinahe drei Viertel der befragten Unternehmer zahlen den Arbeitnehmern diverse Motivations- und Treueprämien aus, etwa für Mitarbeiterrekrutierung, Anwesenheit oder bei Dienstjubiläen. Jeder dritte Angestellte erhält ein 13. Gehalt.

Die Ergebnisse der Umfrage spiegeln das Gehaltsgefüge sowohl der gesamten Tschechischen Republik als auch der einzelnen Regionen wider. Über 60 Positionen, verstärkt im verarbeitenden Gewerbe und unternehmensnahen Dienstleistungen, fanden sich in der Befragung wieder. Neben Gehaltsangaben- und Anhebungen, gibt die Studie Auskunft über die Kranken- und Fluktuationsquote oder auch über freiwillige Zusatzleistungen.

Kontakt:
Christian Rühmkorf
Tel.: +420 221 490 303
E-Mail: ruehmkorf@dtihk.cz

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