Statement von Bernard Bauer zur Gemeinschaftsdiagnose für das Jahr 2024

26.09.2024

Bernard Bauer, geschäftsführender Vorstand, Deutsch-Tschechische Industrie- und Handelskammer zur heute erschienenen Gemeinschaftsdiagnose führender deutscher Wirtschaftsinstitute:

Die Gemeinschaftsdiagnose prognostiziert für das Jahr 2024 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland um 0,1 Prozent. Für die kommenden beiden Jahre erwarten die Institute eine schwache Erholung mit Zuwächsen von 0,8 Prozent (2025) und 1,3 Prozent (2026). Gegenüber der Prognose vom Frühjahr bedeutet dies eine Abwärtsrevision um 0,2 (2024) und 0,6 (2025) Prozentpunkte. Symptomatisch für die Probleme im verarbeitenden Gewerbe ist nach Einschätzung der Institute die anhaltende Investitionsschwäche, zurückzuführen auf hohe Energiepreise und Zinsen sowie die hohe wirtschafts- und geopolitische Unsicherheit.

„Die Situation ist für Exportnationen wie Tschechien und Deutschland sehr ernst. Zwei Dinge müssen vor allem passieren: Staat und Wirtschaft müssen jetzt gemeinsam massiv in angewandte Forschung, Entwicklung und Innovation investieren und ganz klar den Fokus auf die Technologien setzen, die in Exportmärkten der Zukunft gebraucht werden! Für die deutsch-tschechische Wirtschaft mit ihren Top-Ingenieuren und IT-Experten liegt darin auch eine einzigartige Chance,“ so geschäftsführender DTIHK-Vorstand Bernard Bauer.

Die neue EU-Kommission – allen voran der künftige Kommissar für Internationale Partnerschaft, Jozef Síkela – muss eine neue wachstumsorientierte Exportstrategie entwickeln, die im Wettbewerb mit China und weiteren Weltregionen besteht und die Türen in neue Märkte öffnet,“ ergänzt Bernard Bauer.

Bereits in unserer DTIHK-Konjunkturumfrage 2024 vom Frühjahr haben wir auf die dramatische Lage hingewiesen: Die Schere zwischen rasant steigendem Transformationsdruck und zugleich sinkenden Investitionen geht immer weiter auf. Das gilt vor allem für das verarbeitende Gewerbe (Saldo fällt von 4 auf -13 Punkte), das mehr als andere Branchen unter den Energiepreisen leidet.

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